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07.12.2014, 12:11
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.05.2015, 13:54 von Jamy.)
Allein lief Amaya ihren Weg. Sie war fast an ihrem Ziel angelangt: Die Universität.
In Imre herrschte geschäftiges Treiben. Oh, wie sie es hasste, unter so vielen Menschen zu sein. Es konnte immer jemanden geben, der sie erkennen konnte.
Da, eine kleine Seitengasse, sie lief raschen Schrittes dort hinein und lies das Getümmel der HauptstraÃen für einen kurzen Moment hinter sich.
"Ich muss mich erst wieder an solche Menschenmassen gewöhnen, wenn ich wirklich zur Universität gehen will", dachte sie sich. Dann gab sie sich einen Ruck und stürzte sich erneut ins Getümmel.
"Entschuldigt bitte, Herr", rief sie einem älteren Mann zu, "könnt Ihr mir den Weg zur Universität zeigen?", sie bekam keine Antwort, der Mann war schon in den Massen verschwunden.
Als nächstes fragte sie eine junge Frau nach dem Weg zur Universität, doch auch diese lief einfach weiter, ohne von Amaya Notiz zu nehmen.
Und so ging es immer weiter. Niemand achtete auf sie. Alle ignorierten sie.
âWas ist los mit den Menschen?? Weshalb ignorieren sie mich??â, dachte sie.
Frustriert folgte sie der StraÃe.
Allein, ohne Freunde, lief sie weiter und versteckte sich bei der nächstbesten Gelegenheit erneut in einer Seitengasse.
Es war eine dunkle, lange Sackgasse. Sie lief zum Ende von dieser, lehnte sich gegen die Wand und lieà sich langsam auf den Boden sinken. Sie war traurig. War sie wirklich so abstoÃend, dass niemand sie beachtete?
Amaya begann zu weinen.
Dabei gab sie jedoch keinen Laut von sich, nein, sie weinte stumme, bittere Tränen.
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Der Hüne verabschiedete sich von Lyras und machte sich auf den Weg zum Jagdwirt.
Kaum hatte Wodan das Universitätsgelände hinter sich gelassen, schnürte Er seine Ausrüstung straff verlieà die befestigte StraÃe und rannte Querfeld ein durch das unwegsame Gelände am Ufer des Omethi Richtung Norden.
Gekonnt Ãberwindet Er dabei die natürlichen Hindernisse die Ihm das Gelände bot.
Noch vor Sonnenuntergang kam Wodan schweiÃgetränkt und völlig auÃer Atem an der Schenke an.
âBei Thelu bist Du auf der Flucht mein Jungeâ staunte der Wirt nicht schlecht als Er humpelnd einen Sack Kartoffeln von einem Wagen ablud.
Wodan fuhr sich durch die Haare streckte sich und lachte
âHaha Nein Ich versuche meinen alten Körper Fit zu halten, wird aber von Tag zu Tag anstrengenderâ
Er nahm dem Wirt den Sack Kartoffeln ab und trug Ihn in die Küche.
Dankend folgte Ihm der Wirt und machte sich sogleich an das Abendessen.
Später am Abend ruhte Wodan seine müden Knochen in einem heiÃen Vollbad aus und ging den Tag nochmals gedanklich durch und fragte sich immer wieder was die Person von seinem kleinen Begleiter wohl wollte.
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Als es in der Gasse noch dunkler wurde beruhigte sich Amaya und fasste den Entschluss am nächsten Tag jemanden nach dem Weg zur Universität zu fragen. So ging sie, immer noch frustriert, zurück auf die StraÃe und suchte sich eine Unterkunft. Jedoch waren die Wirtshäuser in Imre nicht günstig, also verlieà sie auf der HauptstraÃe die Stadt und folgte dieser, bis sie ein Licht sah., Ihre Schritte wurden schneller und schlieÃlich kam sie bei der Schenke an. Die Schenke hieà "Zum Jagdwirt".
"Mal sehen, ob ich hier für eine Nacht einkehren kann", dachte sich das Mädchen und betrat den Schankraum.
Es war wenig los, schlieÃlich hatte der Abend auch gerade erst begonnen, doch am Tresen saà ein Mann von stattlicher Statur und mit langen Haaren, die ihm auf die Schultern vielen.
"Entschuldigt, Herr, sein Ihr der Wirt dieses Hauses?", fragte Amaya mit fester Stimme.
"Nein, mein Kind, der Wirt bin ich", sagte eine Stimme hinter ihr. Sofort wirbelte sie herum und ihre linke Hand wanderte zu ihrem Langmesser.
"Ruhig Blut, junge Dame! Ich wollte Euch nicht erschrecken!", sagte der erschrockene Wirt.
"Entschuldigt, auch ich wollte Euch nicht erschrecken. Habt Ihr ein Zimmer für mich frei, werte Wirt?", entschuldigte sich das Mädchen mit leichter Scham im Gesicht.
"Natürlich habe ich ein Zimmer frei. Doch sagt, wie heiÃt Ihr?"
"Ni...Amaya", vor lauter Aufregung hätte sie sich fast versprochen.
Der Wirt lächelte und zeigte Amaya das Zimmer.
"Ihr humpelt ja! Setzt Euch besser und sagt mir nur, wo das Zimmer, welches ich beziehen soll, liegt!", meinte sie, als sie die Schmerzen, die der Wirt bei jedem Schritt hatte bemerkte. Dieser lächelte jedoch nur und lief weiter die Treppe rauf.
"Junge Dame, das ist Euer Quartier. Es hat einen wunderbaren Blick auf den Innenhof und kostet Euch nur ein Talent die Nacht", sagte der Wirt mit schmerzverzerrtem Gesicht.
Als er sich abwandte um den Weg nach unten zu nehmen eilte Amaya, die ihr leichtes Gepäck,bestehend aus einer Decke, in der ihre gesamten Habseligkeiten eingepackt waren, auf das weich aussehende Bett gelegt hatte, zu dem älteren Herrn, um ihn zu stützen. "Das ist nicht nötig, junge Frau, ich schaffe das schon", versuchte der Wirt sie ab zu schütteln. Doch sie lieà nicht mit sich reden und half ihrem Gastgeber die Treppe hinab. "Ihr müsst Euren Fuà ausruhen. Herr,",damit wandte sie sich an den Mann, der an Tresen saÃ, "sagt diesem Sturkopf, er solle sich verarzten lassen."
Nach einer kleinen Pause fügte sie hinzu:"Könnt Ihr ihm nicht helfen?"
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Wodan fuhr mit beiden Händen langsam durch seine noch feuchten Haare und band sich einen Pferdeschwanz. An einer Strähne die Ihm seitlich am Gesicht hinunter hing tropfte ein einsamer Wassertropfen auf den Tresen. Wortlos trank der Mann einen Schluck aus seinem Krug und drehte sich zur Person um die Ihn ansprach.
Der Hüne betrachtete das Mädchen, erhob seine Augenbrauen und atmete tief ein.
âCedric, dem Wirt kann man nicht mehr helfenâ zwinkert Wodan der kleinen zu und lächelt ein wenig.
Lautes Lachen ertönte vom Wirt und setzte sich hinter den Tresen auf einen Hocker.
âDa hat Er wohl recht junge Dameâ seufzte Cedric und nahm einen Schluck aus seinem Becher.
Wodan erklärte rasch dem jungen Mädchen das Cedric sich am letzten Hepten den Knöchel verstaucht hatte und wieder auf dem Weg zur Besserung sei. Sie sollte sich keine Sorgen darüber machen erwähnte der Hüne, der Wirt ist zwar Alt aber dennoch ein harter Hund. Darauf folgte ein weiteres Gelächter der zwei Herren, die sich aus der leicht angespannten Situation einen Spaà machten.
âJetzt setz dich erst mal und trinke etwasâ gab Wodan von sich um die Atmosphäre etwas zu lockern. Denn, noch schien Ihm dass das Mädchen sehr angespannt wirkte.
Das Mädchen schaute sich in der Schenke um, atmete tief ein und wieder aus lockerte etwas Ihre Schultern und setze sich neben den Hünen.
Die Drei kamen sich etwas näher und plauderten belangloses miteinander.
âDu wirkst sehr nervös, du solltest lernen eine Situation richtig einzuschätzenâ gab Wodan von sich und schaute der Kleinen mit bedachtem Blick in die Augen.
Amaya wusste nicht wirklich was Er von Ihr wollte und schaute Ihn nur an
âDein Griff zu deinem Dolch, meinte Ich. In einer Schenke wo niemand ist, der Gefahr ausstrahlt sollte dies nicht dein erster Griff sein. Das könnte zu Missverständnissen führenâ
Cedric nickte zustimmend.
âMerke dir eins, du musst immer den Gedanken haben das dein Gegenüber nie unwissend ist und weià was Er kann. Du bist zwar noch Jung hast aber Erfahrungen in Dingen die ein Mädchen deines Alters nicht haben sollte.Doch musst du noch viel lernenâ als Wodan den Satz beendete nahm Er den letzten Schluck aus seinem Krug und verabschiedete sich mit einem monotonen âGute Nacht zusammenâ und machte sich auf den Weg in sein Zimmer.
âNimm es nicht so Schwer er ist eigentlich ganz Nett, nur hat Er schon viel erlebt und wirkt ab und an sehr Ernstâ beruhigte Cedric die Kleine
Der Wirt verschwand in der Küche und machte Amaya ein kleines schmackhaftes Abendbrot, das Sie gerne annahm und auch gleich verschlang.
Auch Sie ging nach dem Essen früh auf Ihr Zimmer und dachte über das nach was Wodan Ihr sagte.Â
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Als Amaya, zurück in ihrem Zimmer, auf ihrem Bett saà dachte sie über die Worte des langhaarigen Mannes nach.
"Er hat recht. Ja, ich bin einfach zu nervös. Habe zu viel Angst davor, entdeckt, erkannt zu werden, dass sich meine Hände schon automatisch zu den Waffen bewegen", dachte sie bei sich.
Sie hatte tatsächlich nicht einmal registriert, dass ihre Hand zum Messer gegangen ist, als der Wirt hinter ihr erschienen ist.
"Und bevor ich an der Universität studieren kann, muss ich diese Nervosität loswerden!", sagte sie laut zu sich.
Danach zog sie ihr Hemd und die Hose aus und das dünne, graue Hemd, welches sie zur immer zur Nacht trug an. So angezogen legte sie sich auf das Bett, welches ihr jetzt gar nicht mehr so weich vorkam wie noch vor dem Abendessen und versuchte zu schlafen. Es war schon sehr spät, fast hatte schon der neue Morgen begonnen, als das Mädchen dann endlich in einen Traumlosen Schlaf fiel.
Am nächsten Morgen, es war schon recht spät, zog sie ihre Tageskleidung wieder an, lieà aber ihr langes Messer in dem Zimmer, nur ihr kurzes Messer versteckte sie in ihrem Ãrmel, und dann ging sie wie unbewaffnet hinunter in den Schankraum.
Wieder saà der Mann dort. Und wieder war der Wirt, der, wie sie nun wusste Cedric hieÃ, nicht im Schankraum anwesend.
"Guten Morgen, werter Herr", begrüÃte Amaya den groÃen Mann.
Sie versuchte locker zu klingen, wollte ihre alltägliche Nervosität nicht zeigen.
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